Zum Kesselfleisch Essen - Bestell-Nr.: 203 - Preis: 10,00 Euro
von Tilo Gernert
Es gibt im Leben manche Freud,
besonders an Tagen wie heut
wo man es förmlich riechen kann
da bahnt ein Genuß sich an.
Unverkennbar ist der Duft,
der schwängert unsre Atemluft
wir saugen sie genüsslich ein,
merkt Ihr es, es riecht nach Schwein.
Nicht nach Mist und Stallgestank,
den hat das Tierchen Gott sei Dank
beim Brühen und Rasier´n verloren
sauber vom Schwanz bis zu den Ohren
hat es der Metzger nun zerteilt
dies Schicksal jedes Schwein ereilt
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Schon beim Gedanken nur daran
da läuft im Mund das Wasser zamm
der lockt uns alle schnell herbei
so, wie das frische Blut den Hai
Und alle strömen sie heran
mit Bluthochdruck und zuviel Zucker
der Cholestrin erhöhte Vater
die Gall-geplagt, kompakte, Mutter
Die sonst das ganze Jahr nur jammern
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denen geht´s an solchen Tagen
stets erstaunlich gut
Augenzwinkernd gestehn sie ein
ein paarmal jährlich darf das sein
Und heute ist nun so ein Tag
vergessen sind da Müh und Plag
die der Bauer aufgewendet
um das Schwein schlachtreif zu mästen
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der Metzger seinen vielen Gästen
Erwartungsvoll sind alle Mienen
von denen die hier sind erschienen
und viele könnens kaum erwarten
wann geht`s der Sau nun an die Schwarten
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der stets in jedem Dreck gewühlt
doch gekocht und gut gewürzt
er himmlisch sich im Mund anfühlt
Mancher will ein Stück der Zunge
mit der das Schwein soviel geschmeckt
sich nun am Ende seines Lebens
ein anderer die Zunge leckt
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Auch für das Herz, die Leber, Lunge
gibt`s Liebhaber a' mass
die Götterspeis spült man hinunter
mit einem frischen Bier vom Faß
Einer liebt Bauchfleisch, schön durchwachsen
der andre freut sich auf die Haxen
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noch viele Ess-kapaden winken
Leberwürst und weißer Pressack
runden das Ganze ab
auf Bratwurst und auf Rotgelegten
mancher starkes Verlangen hat
Kurzum alles von dem Schwein
lädt heute zum Festessen ein
Die Vorsätze werft über Bord
denkt nicht an die verfluchte Waage
die im Bad Euch jeden Tag
brutal unter die Nase hält
was gut schmeckt hier auf dieser Welt
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kaum daß uns schöne Feiern winken
da geht`s ums Essen und ums Trinken
Und dabei tät´s uns nix schaden
mal zu verzichten auf den Braten
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da täten Figürli winken
stattdessen wachsen Bauch und Hintern
wie beim Bärn zum überwintern
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und sieht sei fette Backen
möcht er am liebsten mit dem Beil
das Spiegelbild zerhacken
Der Körper könnt doch mal vergessen
was wir so trinken und auch essen
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Die Sau hatte kein Schwein gehabt
als man sie aus dem Stall weg karrte
träume sie, daß ein fescher Eber
voller Freude auf sie warte?
Doch leider wetzten dunkle Gestalten
schon ihre scharfen Messer
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die hungerigen Esser
An die Sau, die diesen Tag
erst möglich hat gemacht
wird zum Schluß der Völlerei
von keinem mehr gedacht
Doch wenn einst in spätren Jahren
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dann denkt daran, die vielen Schlachttag
haben auch dazu geführt
Dann hadert nicht mit Eurem Schicksal
wenns Euch dreckig geht
sondern denkt an die armen Säu
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Mahlzeit